Wie Sie das Lieferkettengesetz (LkSG) erfolgreich umsetzen und für sich nutzen

Es ist beschlossene Sache. Das deutsche Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz (LkSG) hat eine europäische Schwester bekommen: Die Corporate Sustainability Due Diligence Directive (CSDDD). Ähnlich wie das deutsche LkSG fordert die europäische Richtlinie von Unternehmen die Umsetzung weitreichender Maßnahmen zum Schutz von Menschenrechten und Umweltstandards entlang globaler Wertschöpfungs- bzw. Lieferketten. Unklar ist allerdings, wie genau Firmen das angehen sollen. Lieferketten sind weit verzweigt, und bislang haben nur wenige Unternehmen genaue Informationen, wo ihre direkten Lieferanten einkaufen. Doch langfristig sollen Unternehmen auch auf nachgelagerte Lieferanten einwirken.

Für die Ausrichtung des Einkaufs bedeutet das Gesetz in jedem Fall: Neben der Sicherung der Resilienz und Optimierung der Wertschöpfung rücken die unternehmerische und soziale Verantwortung in den Vordergrund. Für unsere Studie zur CSDDD haben wir rund 700 deutsche und französische Unternehmen gefragt, wie gut sie sich auf das europäische Gesetz vorbereitet fühlen. Tatsächlich haben die meisten der befragten Unternehmen schon Maßnahmen in die Wege geleitet. Auch ist eine große Mehrheit der Befragten überzeugt, dass das Gesetz eher eine Chance als ein Risiko für die eigene Geschäftstätigkeit darstellt. Sie erwarten zwar Zusatzkosten, aber auch einen signifikanten Return on Investment.

PROCUREMENT: LET’S GET REAL!

Die CSDDD ist in mancher Hinsicht strenger als das deutsche Lieferkettengesetz. Unternehmen können aber den Ansatz zum Umgang mit dem Gesetz und den Weg Gesetzeskonformität durchaus auf die europäische Regulierung übertragen.

Das sagt unser Experte Gökhan über das Lieferkettengesetz

The Supply Chain Act is often perceived as additional bureaucracy and a burden, but if you take a closer look, it is actually an opportunity to optimize your own business operations in terms of sustainability, resilience and digital transformation. Procurement plays the most important role here as a value driver and interface manager at the same time. Many successful companies, for example Patagonia and Tchibo, are already demonstrating that sustainability and profitability are  not mutually exclusive.

A three step approach has proven  to be the best way to get started. First, determine to what extent your own company already complies with the law. Second, a risk classification of the suppliers. And finally, third, the realignment of supplier management based on the sustainability criteria. The time needed is very dependent on complexity drivers.

For example:

  • How many suppliers do I have?
  • International setup of the company.
  • And finally, how many parties are
  • involved in the entire value chain?

 

We have seen three  major challenges so far. First, responsibilities for implementation are unclear. Second, no transparency on supplier basis to conduct risk analysis. And third, last but not least, how to deal with detected risk.  Often responsibilities for the implementation are not clear. Our recommendation is: Form an interdisciplinary team with a dedicated project leader. The implementation of  the Supply Chain Act is a company wide task which involves procurement, corporate communications and the legal department and ultimately impacts the entire organization.

Project and change management capabilities should not be underestimated. There is a need for dedicated project resources. Many of our clients do not have full transparency about their supplier base, which is absolutely necessary to do a risk analysis.

How to overcome?

Use Digital Intelligence to support! Smart spend cube tools help to gain transparency and extract relevant supplier data from ERP systems. Some tools already use AI to propose a categorization and industry allocation of suppliers. Transparency is the key to narrow down your spend to high risk categories and suppliers. And for more in-depth analysis, suppliers of risk softwares such as Ecovadis or Prewave give insights. When we start projects with our clients, naturally, there is the wish that the outcome of the project is: Our suppliers already comply with the law. However, in reality, the analysis usually detects the one or another risk supplier. No need to panic.

Talk to your suppliers first. Part of adequate risk management is that countermeasures are to be prioritized. Is the violation so serious that the cooperation should be terminated immediately? We recommend to clarify where your suppliers perceive risk and compare this with your own findings.

Expand existing audits or change specifications and agree on countermeasures. And usually you are not alone with the problem. Teaming up with other affected customers and the moderation of supplier forums is a good way to exchange best practices.

Die CSDDD im Überblick:

Was ist die CSDDD?

Unternehmen werden gemäß der UN-Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte verpflichtet zu ermitteln, inwieweit ihre Geschäftstätigkeit zu Menschenrechtsverletzungen und Umweltverschmutzung führen kann. Mit Einführung des Gesetzes werden die UN-Leitprinzipien europaweit gesetzlich verankert.

Welchen Umfang hat das neue Lieferkettengesetz?

Die Sorgfaltspflichten der Unternehmen erstrecken sich auf die gesamte Lieferkette – vom Rohstoff bis zum fertigen Verkaufsprodukt. Die Anforderungen sind nach der Unternehmensgröße abgestuft, besonderes Augenmerk soll den direkten Lieferanten gelten.

Welche Ziele verfolgt die CSDDD?

  1. Schutz der Menschenrechte entlang der weltweiten Lieferketten verbessern: Z.B. Kinder- und Zwangsarbeit, Sklaverei sowie gesundheitsschädliche und unsichere Arbeitsbedingungen verhindern.
  2. Umweltschäden durch Geschäftstätigkeit vermeiden bzw. Unternehmen für entstehende Schäden haftbar machen

Drei Schritte zur LkSG- & CSDDD Konformität

  1. Vom Performance Check über Transparenz zur Konzeption

    Zu Beginn sollte entlang von sechs Dimensionen abgesteckt werden, inwieweit das eigene Unternehmen bereits gesetzeskonform agiert. Die Dimensionen und die dazugehörigen Leitfragen finden Sie in unserem Whitepaper.

  2. Optimierung des Risikomanagementprozesses & -reportings

    Unternehmen sollten das Lieferkettengesetz und die CSDDD zum Anlass nehmen, ihr Risikomanagement ganzheitlich mit ESG-Kriterien zu erweitern und zu professionalisieren.

  3. Neuausrichtung des Lieferantenmanagements

    Entscheidend ist, die neuen Maßnahmen zur Einhaltung des LkSG und der CSDDD einerseits über Schulungen im Unternehmen, andererseits aber auch kontinuierlich im Lieferantenmanagement zu verankern.


Laden Sie das Whitepaper zum Thema Lieferkettengesetz kostenlos herunter:


 

Sprechen Sie unseren Experten an

Gökhan Yüzgülec

Managing Director

contact@inverto.com Kontakt