Nearshoring: Gekommen, um zu bleiben

Ergebnisse der INVERTO-Nearshoring Studie 2023

Köln, 28. November. Near- und Friendshoring werden von den Teilnehmer:innen der aktuellen INVERTO Nearshoring Studie als anhaltender Trend eingeschätzt. Dabei wird Osteuropa als Schwerpunktregion für Nearshoring-Aktivitäten betrachtet. Geopolitische Spannungen haben für die Befragten einen erheblichen Einfluss auf die Entscheidungen in der Lieferkette.

Mehr als 90 Prozent der Studienteilnehmer:innen sehen Nearshoring und Reshoring nicht als vorübergehendes Phänomen an. Im Gegenteil: Unternehmen sehen die Verlagerung von Aufträgen in benachbarte Länder als die am besten geeignete Umstrukturierungsoption an, um ihre Effizienz zu steigern, Flexibilität zu verbessern und die Lieferzeiten zu verkürzen. Zwei Drittel der befragten Unternehmen planen eine Umstrukturierung ihrer Lieferketten in den nächsten 5 Jahren. Insbesondere Industrieunternehmen (67 Prozent) beabsichtigen eine verstärkte Regionalisierung und wollen Beschaffungskapazitäten in politisch stabilere Gebiete zu verlagern.

Dabei werden osteuropäische Länder als wichtigste Option betrachtet. Bereits 57 Prozent der befragten Unternehmen beziehen Güter aus der Region, während 32 Prozent planen, in den nächsten Jahren ihre Aktivitäten nach Osteuropa zu verlagern. 91 Prozent der Studienteilnehmer:innen geben an, geopolitische Spannungen in ihrer Entscheidungsfindung zu berücksichtigen. Für die Zukunft erwarten die Befragten eine multipolare Welt und Blockbildung.

Beschaffungsstrategie und geografischen Fokus überdenken

„Mit Nearshoring lassen sich Potenziale in drei Dimensionen erschließen – Erhöhung der Widerstandsfähigkeit, Beschleunigung der Durchlaufzeiten und Fortschritte in der Nachhaltigkeit“, erklärt Jan Mersmann, Principal bei INVERTO und Experte für Lieferkettenmanagement. „Um das gesamte Spektrum der Möglichkeiten zu erfassen, sollten Unternehmen bei der Bewertung des Nearshoring-Potenzials ihre Beschaffungsstrategie überdenken und den geografischen Geltungsbereich erweitern“, rät Mersmann.

Dafür sollten Unternehmen zunächst Transparenz in ihrer gesamten Lieferkette schaffen. Auf dieser Grundlage lässt sich anhand einer „Total Cost of Ownership“-Analyse feststellen, für welche Vorprodukte sich Möglichkeiten für Near- und Friendshoring ergeben und welche Lieferregionen geeignet sind.

Studiendesign

Rund 95 Unternehmen, hauptsächlich aus der DACH-Region, nahmen an der Nearshoring Studie teil. Mehr als die Hälfte der Befragten stammt aus dem produzierenden Gewerbe. Darüber hinaus beteiligten sich Ansprechpartner:innen aus den Bereichen Dienstleistung, Bau, Prozessindustrie und dem Handel. Rund 50 Prozent der Befragten hat einen Jahresumsatz von über 500 Millionen Euro. Umfragezeitraum war Mai bis Juli 2023. Interessierte können die Studienergebnisse hier herunterladen: https://www.inverto.com/de/insights/ergebnisse-der-nearshoring-studie-2023/

Ina Ullrich

Press Relations Manager

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